Betreuung im Doktorat
Eine produktive Arbeitsbeziehung zwischen Doktorand:in und Dissertationsbetreuer:in ist ein wesentliches Element für einen erfolgreichen Abschluss des Doktorats. Neben der traditionellen Individualpromotion, bei der ein:e Doktorand:in von einer Betreuungsperson beim Verfassen der Dissertation begleitet wird, ist im Zuge einer intensiven Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses die Betreuung durch ein Team von Betreuenden im Rahmen einer strukturierten Doktoratsausbildung getreten.
Forschung im Rahmen einer Promotion beruht auf den Grundsätzen Guter Wissenschaftlicher Praxis, deren Kenntnis und Befolgung sowohl für Doktorand:innen wie auch für Betreuende unabdingbar ist.
Strukturiertes Doktorat
An der Universität Graz gibt es verschiedene Formen der strukturierten Doktoratsausbildung - Doktoratsschulen, Doktoratsprogramme sowie Konsortien -, die auch verschiedene Varianten im Hinblick auf die vorgeschriebenen administrativen Abläufe des Doktoratsstudiums und Möglichkeiten der Finanzierung der Dissertation bedingen.
Ab dem Wintersemester 2024/25 sind für das Doktoratsstudium zugelassene Doktorand:innen auch Mitglieder einer ihrem Studium entsprechenden Doktoratsschule.
Im Rahmen eines strukturierten Doktorats erfolgt die Einbindung der Doktorand:innen in die Aktivitäten einer Gruppe von Forschenden, die eine kontinuierliche, verlässliche, effiziente und motivierende Betreuung während der gesamten Promotionsphase sicherstellt und sowohl die Erfolgschancen des Promotionsvorhabens als auch die Karrierechancen im wissenschaftlichen Bereich erhöht. Das Angebot von Kursen/Workshops und von Möglichkeiten des Networkings unterstützt den Fortschritt der Promotion. In der strukturierten Doktoratsausbildung finden sich außerdem meist noch andere Promovierende, die ähnliche Promotionsthemen bearbeiten. Das gibt die Möglichkeit des qualifizierten fachlichen Austausches zum eigenen Thema.
Die Informationen zu den Doktoratsschulen finden Sie bei den einzelnen Doktoratsstudien sowie auf den Seiten der Fakultäten.
Standards für gute Betreuung
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Eine gute Betreuung kann durch kontinuierlichen fachlichen Austausch, durch inhaltlich-thematische Anregungen sowie durch methodische Hinweise maßgeblich zur Qualitätssteigerung der Dissertation beitragen.
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Eine optimale Betreuung fördert - insbesondere durch Unterstützung beim klaren Zuschnitt des Dissertationsprojekts und durch Beratung beim Zeitmanagement - den zügigen Fortgang und Abschluss des Promotionsvorhabens.
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Eine gute Betreuung bietet Hilfestellung beim Erwerb von Zusatzqualifikationen, die für die spätere berufliche Karriere (innerhalb und außerhalb des Hochschulbetriebs) unerlässlich sind.
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Schließlich legt eine gute Betreuung den Grundstein für eine disziplinäre und interdisziplinäre Vernetzung der Promovierenden und leistet auch auf diese Weise einen entscheidenden Beitrag zu beruflichem Erfolg, auch über den Abschluss der Promotion hinaus.
aus Gymnich, Marion und Stedman, Gesa: Doktorandenbetreuung: Betreuungsmodelle und Qualitätskriterien. In: Nünning, Ansgar und Sommer, Roy (Hrsg.): Handbuch Promotion. Forschung - Förderung - Finanzierung. Verlag J.B.Metzler 2007. S.81
Weitere Beispiele für Betreuungsstandards:
Taylor, Stan and Beasley, Nigel: A Handbook for Doctoral Supervisors. Routledge London and New York, 2005
Stock, Schneider, Peper, Molitor (Hrsg.): Erfolgreich promovieren. Ein Ratgeber von Promovierten für Promovierende. Springer 2009 (2. Aufl.)
Ausgezeichnete Betreuung im Doktorat
Die Universität Graz honoriert Betreuende, die sich auf herausragende Weise für Doktorand:innen engagieren und die vielfältigen Aspekte guter Betreuung berücksichtigen, mit dem Seraphine-Puchleitner-Preis für ausgezeichnete Doktorand:innenbetreuung.